Elf Uhr vierunddreißig... die Zeit verging genauso langsam, wie die ersten 3 Worte dieses Textes.
Sie saß an ihrem Schreibtisch und schaute auf die Uhr... noch sooo lange, würde sie es durchhalten?
Die Luft im Büro brachte sie fast zum Einschlafen. Kein Fenster weit und breit, das geöffnet wurde. Keine Frischluftzufuhr. Da sollte man nicht müde werden? Nein, sie würde heute pünktlich gehen, schon allein deshalb, weil sie sonst an Sauerstoffmangel elendig zugrunde gehen würde.
Die stickige Luft wurde gekrönt von 2 oder 3 inzwischen vermischten Parfümkreationen, die einzeln noch ertragbar waren. Aber gemeinsam waren sie eine Gefahr für den menschlichen Geruchssinn.
Warum öffnete denn niemand das Fenster? Aber NIEMAND war heute nicht da, er hatte Urlaub.
Sie hatte es schon versucht. Vergeblich. Sämtliche Frostbeulen des Großraumbüros vereinten sich und bildeten eine plötzliche Heißluftfront, gegen die sie nicht ankam. Die erhitzten Gemüter straften sie mit messerscharfen Blicken. Zwei Tage später startete die erste Grippewelle... Das Büro leerte sich allmählich.
Und nun saß sie in diesem Mief aus Parfüm, angriffslustigen Viren und Bakterien und Staubpartikeln.
Sie sah aus dem Fenster...
Bild: pixelio.de/finro
und träumte sich auf die Bahamas. Das Meer rauschte, eine Kokosnuß fiel von der Palme neben ihrer kleinen Holzhütte. Und draußen rief jemand: "Hey Melanie! Das Wasser ist so herrlich erfrischend. Komm' endlich raus!"
Mit einem Lächeln stand sie auf und schwebte in die Mittagspause. Raus an den Strand - äh, an die frische Luft. Nur noch 3 Stunden! Dann war endlich Feierabend.